Hitzeextreme nehmen zu: Diese Maßnahmen helfen Städten und Gemeinden langfristig
Der Juni 2025 zählte zu den heißesten Monaten der Messgeschichte Österreichs, und aktuell hält eine neue Hitzewelle mit Temperaturen weit über 30 Grad das Land im Griff. Besonders in dicht bebauten Innenstädten stauen sich die Temperaturen – versiegelte Flächen speichern Wärme, fehlende Verschattung verhindert Abkühlung. Doch mit gezielten baulichen und städtebaulichen Maßnahmen lässt sich die Hitzebelastung deutlich senken, wie Stadtentwicklungsexperte Gregor Grassl von Drees & Sommer erklärt.
Gezielte Maßnahmen in Stadtplanung und Bauwesen können weit mehr als nur Hitzeinseln entschärfen: „Sie verbessern die Luftqualität, steigern die Energieeffizienz und fördern zudem die Biodiversität. Es gibt bereits erprobte Lösungen, die nicht nur für Abkühlung sorgen, sondern auch die Lebensqualität erhöhen und Städte widerstandsfähiger gegen die Folgen der Klimakrise machen“, betont Gregor Grassl, Associate Partner und Leiter für grüne Stadtentwicklung beim auf Infrastruktur, Bau und Immobilien spezialisierten Beratungsunternehmen Drees & Sommer.
Aus Klimaanpassungsprojekten in den deutschen Städten Düren, Dormagen und Rastatt, an denen Drees & Sommer maßgeblich mitgewirkt hat, sowie aus weiteren nationalen und internationalen Beispielen haben die Stadtentwicklungsexperten fünf zentrale Handlungsfelder entwickelt, die auch für Städte und Gemeinden in Österreich von Bedeutung sind: mehr Schatten durch Bäume und Überdachungen, Begrünung und Entsiegelung für ein besseres Mikroklima, helle Materialien zur Verringerung der Aufheizung, energiearme Kühlung sowie eine Bauweise, die Höhe und Durchlüftung gezielt nutzt.
1. Schattenspender bereitstellen
Am einfachsten und kostengünstigsten schützen Bäume und andere Verschattungselemente Straßen und Plätze vor Hitze. Auch Haltestellendächer oder Bänke im Schatten bieten Menschen Erholung bei hohen Temperaturen. „Der Baumbestand in Städten ist extrem wichtig – er spendet nicht nur Schatten, sondern kühlt die Luft durch Verdunstung“, betont Gregor Grassl.
2. Mit Pflanzen kühlen: Fassaden begrünen, Böden entsiegeln
Entsiegelte Flächen verbessern das Mikroklima deutlich. „Straßen und Plätze müssen nicht immer asphaltiert sein – Kiesflächen oder Rasengittersteine sind günstig und reduzieren Hitzeeffekte“, erklärt Grassl. Neben Bäumen und Grünstreifen tragen auch begrünte Fassaden zur Abkühlung bei. Als schnelle Ergänzung helfen Trinkwasserbrunnen: Diese sollen nicht nur das Trinken fördern, sondern auch hitzebedingten Erkrankungen vorbeugen und so die Gesundheit der Stadtbewohner:innen schützen.
3. Reflektierende und helle Materialien einsetzen
Neben mehr Grünflächen wirken helle, reflektierende Materialien der Hitze in Städten entgegen. Diese können an heißen Tagen eine übermäßige Wärmeeinstrahlung reduzieren. „In der Stadtplanung wird dies als Albedo-Effekt bezeichnet”, so Grassl. Kurzwellige Strahlung wird reflektiert, und das Material erhitzt sich nicht. Besonders positive Ergebnisse erzielt der Albedo-Effekt in dicht bebauten Gebieten mit großen Dachflächen. Helle Betonflächen, Pflasterbeläge aus Beton oder Naturstein oder schottergebundene Decken eignen sich am besten. Eine Kombination aus rauen Oberflächen, porösen Materialien und helleren Farben beim Belag sorgt auch für eine niedrigere Oberflächentemperatur und eine höhere thermische Speicherkapazität. Sofern erforderlich, lassen sich Oberflächen durch das Auftragen einer hellen Farbe im Nachhinein aufhellen.
4. Energiearme Kühllösungen in den Nachtstunden einsetzen
Klimaanlagen verstärken den Hitzeinsel-Effekt noch weiter. „Während sie den Innenraum kühlen, geben sie gleichzeitig Abwärme ab, die den Außenraum zusätzlich aufheizt. Dadurch entsteht ein Teufelskreis, in dem immer mehr gekühlt werden muss“, erklärt Grassl. Besser sei es, in Gebäuden auf Low-Tech-Systeme zu setzen, die möglichst einfach und ressourcenschonend funktionieren. Hierbei wird viel Speichermasse im Gebäude eingebaut, um es nachts durch die Außenluft zu kühlen. Tagsüber bleiben Fenster und Türen geschlossen.
„Wenn es jedoch auch nachts draußen zu warm bleibt, greift dieses Prinzip nicht mehr. Künftig müssen daher selbst nach heutigen Standards energiesparende und nachhaltige Gebäude aufgrund des Klimawandels möglicherweise nachgerüstet oder saniert werden, um auch bei veränderten Klimabedingungen und häufigeren Tropennächten angenehme Innenraumtemperaturen zu sichern“, merkt Grassl an. Als Alternativen für natürliche Kühlung lassen sich Fußbodenheizungen im Sommer relativ einfach als Kühlböden nutzen. Es ist auch möglich, Decken als Kühlfläche zu nutzen. „Besonders sinnvoll wären solche Systeme in Quartieren“, betont Grassl.
5. In die Höhe statt in die Breite bauen
„Hochhäuser beschatten sich gegenseitig und schützen die Wohnungen vor dem Aufheizen. Damit das funktioniert, dürfen die Fensterflächen nicht mehr als 40 Prozent betragen. Glaspaläste sind kostspielig im Energieverbrauch, sowohl im Sommer als auch im Winter, da Glas eine schlechte Dämmung bietet“, erklärt Gregor Grassl.
Ein weiterer Vorteil: Hochhäuser erzeugen Verwirbelungen und Aufwinde. Das trägt zu einer besseren Durchlüftung der Quartiere bei. Gezielt eingesetzt dienen sie der Abkühlung und sind mit natürlichen Landschaftselementen wie einem Fluss vergleichbar, der neben der Kühlung durch das Wasser auch immer als Frischluftschneise und durch seine Bewegung als Durchlüftungszone fungiert.
Innovative Lösungen schneller zugänglich machen
Um klimafreundliche Stadtentwicklung in Europa voranzutreiben, arbeitet Drees & Sommer mit strategischen Plattformen wie „BABLE Smart Cities“ und dem „Neuen Europäischen Bauhaus“ zusammen. BABLE ist Europas führender Innovationsbeschleuniger für die öffentliche Hand und unterstützt Städte mit KI-gestützten Analysen, Wissenstransfer aus über 10.000 Kommunen und einfacherem Zugang zu Finanzierung – so lassen sich Projekte bis zu 50 Prozent schneller umsetzen. Das Neue Europäische Bauhaus verbindet Nachhaltigkeit, Ästhetik und Inklusion; als offizielles Mitglied bringt Drees & Sommer hier seine Erfahrung in klimaneutralem Bauen ein und fördert gemeinsam mit Partnern Projekte, die Umweltfreundlichkeit und Lebensqualität verbinden.
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Drees & Sommer: Uniting opposites to create a world we want to live in.
Nachhaltige, innovative und wirtschaftliche Lösungen für die Märkte Real Estate, Infrastructure und Industry zu beraten, umzusetzen – oder den Kunden sogar beides aus einer Hand zu bieten – das zeichnet das partnergeführte Beratungsunternehmen Drees & Sommer SE aus. Im Jahr 1970 gegründet und seitdem als Nachhaltigkeitspionier und Digitalisierungstreiber der Real-Estate-Branche bekannt, beschäftigt das internationale Unternehmen mehr als 6.500 Mitarbeitende an 70 Standorten. Interdisziplinär zusammengesetzte Teams arbeiten in rund 6.872 Projekten weltweit daran, eine lebenswerte Zukunft zu schaffen und scheinbare Gegensätze zu vereinen: Tradition und Zukunft, Analoges und Digitales, Effizienz und Wohlbefinden. Als Unternehmer im Unternehmen steht dafür eine persönlich verantwortliche Partnerschaft ein.
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